Am Dienstag, dem 25. Juni 2019 begaben sich die Schüler der dritten und vierten Klassen der zweisprachigen NMS Großwarasdorf auf einen sehr interessanten und informativen Wandertag.
Die erste Station war der jüdische Friedhof in Kobersdorf.
Dort wurden die Kinder schon vom Prof. Dr. Adalbert Putz erwartet. Er berichtete den Schülerinnen und Schülern über die Geschichte der Juden von der Besiedelung des Mittelburgenlandes im 16.Jh. bis hin zu ihrer Vertreibung, bzw. Vernichtung zur Zeit der nationalsozialistischen Herrschaft in Österreich. Danach ging es zur Synagoge, die sich in der Nähe des Schlosses befindet. Nicht weit davon wurde auch ein Mahnmal errichtet, das vom Künstler Ernst Fuchs gestaltet wurde.
In Lackenbach zeigte Prof. Dr. Putz den Kindern nicht nur den jüdischen Friedhof, sondern auch Häuser in denen sich wichtige Einrichtungen der Juden befanden, wie z.B. das koschere Gasthaus, die Bäckerei oder auch die Druckerei.
Natürlich besuchte die Gruppe auch das Mahnmal für die Opfer des Zigeuner-Anhaltelagers.
Die dritte jüdische Gemeinde des Mittelburgenlandes war Deutschkreutz. Dr. Putz führte die Schülerinnen und Schüler zunächst ins Goldmark Museum, welches sich in dem Haus befindet, in dem der bedeutende jüdische Komponist Carl Goldmark seine Kindheit verbrachte. Danach folgte die Begehung des ehemaligen jüdischen Viertels. Dr. Putz erzählte den Kindern von der Kultur der Juden, von jüdischen Weinhändlern, die den Deutschkreuzer Wein vertrieben, er erzählte vom friedlichen, oft sogar freundschaftlichen Nebeneinander der Christen und Juden, das aber nach dem Anschluss 1938 ein plötzliches Ende hatte.
Nach diesem lehrreichen, aber bei der Hitze anstrengenden Vormittag konnten sich die Kinder im Deutschkreutzer Schwimmbad abkühlen.